Familienzentren sind Begegnungsorte, die mit niederschwelligen Angeboten die Bedürfnisse von Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren besonders berücksichtigen. Mit unseren Aktivitäten unterstützen wir die Familienzentren in der Deutschschweiz.
Gemeinden, Regionen und Städte sehen sich zunehmend Aufgabenstellungen gegenüber, die neue und ganzheitliche Lösungsansätze fordern. Insbesondere im Bereich der frühen Kindheit, in der Unterstützung junger Familien und in der Armutsprävention besteht noch viel Potential.
Aus der Literatur wird deutlich, dass Familienzentren diesen Bedarf decken können und zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Kohäsion, Vernetzung und Integration von jungen Eltern leisten.
In vielen Regionen, Gemeinden und Quartieren bestehen bereits sehr unterschiedliche Angebote. Zahlreiche Angebote wurden von Eltern initiiert und werden von ihnen auf ehrenamtlicher Basis selbst organisiert geführt. Andere werden durch eine offizielle Trägerschaft mit einer professionellen Leitung geführt.
Ruth Calderón und Maya Mulle (2016)
Minimale Anforderungen
Folgende Kriterien sollte ein Familienzentrum mindestens erfüllen:
Ein Familienzentrum
Illustration: Simon Kiener, Bern
Familienzentren in der Deutschschweiz - Der Bericht der Bestandesaufnahme
Die Arbeitsgruppe Familienzentren führte 2017 eine Bestandesaufnahme bei den Familienzentern in der Deutschschweiz durch.
Der Bericht liegt nun vor. Wir danken allen, die an der Befragung und an den Autauschtreffen teilgenommen haben.
Eine Zusammenfassung
Familienzentren sind Einrichtungen, die Angebote für Familien mit kleinen Kindern an einem Ort bündeln und leicht zugänglich machen. Sie fördern die sozialen Kontakte unter Eltern (und weiteren Erziehungsberechtigten) und bieten in einem kinderfreundlichen Umfeld direkten Zugang zu Informationen über Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsfragen. Kinder im Vorschulalter finden Kontakt- und Spielmöglichkeiten mit anderen Kindern und können an Aktivitäten frühkindlicher Bildung (Krabbel- und Spielgruppen etc.) teilnehmen.
In der Deutschschweiz bestehen über 120 Familienzentren in verschiedenen Kantonen. Deren Zahl nimmt in den letzten 30 Jahren laufend zu. Ein Bedarf besteht sowohl in den städtischen wie ländlichen Regionen. Mit Familienzentren können verschiedene Massnahmen im Bereich Gesundheitsförderung, frühe Bildung und soziale Integration von Familien gebündelt, vernetzt und damit kostengünstiger umgesetzt werden.
Ein Einblick
Die Dokumentation über das Familienzentrum Karussell Region Baden gibt einen gelungenen Einblick in den Alltag eines Familienzentrums.
Dee Evaluationsbericht zeigt auf, was ein Familienzentrum leisten kann welche Rahmenbedingungen dazu nötig sind.
Bezeichnungen und Strukturen
Der Begriff Familienzentrum ist nicht geschützt. Der Name wird für unterschiedliche Angebote verwendet. Gleichzeitig ist die Vielfalt der Bezeichnungen und der Trägerschaften gross.
Wir führen eine
Liste mit Angeboten, die der obenstehenden Definition entsprechen,
eine Liste mit Begegnungsorten, die nicht alle Punkte erfüllen und
eine Liste mit Interkulturellen Treffen für Mütter/Frauen.
Oftmals entwickeln sich Familienzentren aus Begegnungsorten heraus
Das Quartierzentrum ist auch ein Familienzentrum,
wenn Familien mit jungen Kindern zur Zielgruppe gehören.
Der Treffpunkt Untermatt in Bern ist ein Angebot der Quartierarbeit in Bern-West. Er richtet sich an alle Bewohner- undbewohnerinnen des Quartiers und bietet zugleich zahlreiche Aktivitäten für Eltern mit Kindern in der Frühen Kindheit.
Early Excellence Centre
In Deutschland werden Familienzentren oftmals aus Kitas heraus entwickelt. Die Kitas basieren auf dem Ansatz der Early Excellence Centre.
In der Schweiz ist ein Angebot bekannt, das auf dem aus England stammenden Konzept basiert.
Das Bildungs-Café in Zürich
Ziel der Arbeitsgruppe (AG) ist die Familienzentren in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Die AG setzt sich mit der inhaltlichen Ausrichtung, der qualitativen Angebotsgestaltung, der Qualitätssicherung und der Betriebsführung von Familienzentren auseinander. Ebenso sollen Arbeitsweisen, Handlungsfelder, ethische Grundhaltung und Konzepte wie Chancengleichheit und Nachhaltigkeit Inhalte der Arbeiten der AG sein.
Mitglieder
Maya Mulle, www.mayamullecoaching.ch
Ruth Calderón, www.rc-consulta.ch