Familien mit jungen Kindern schätzen die Angebote der Familienzentren und anderer Begegnungsorte im Innen- und Aussenraum. Sie sind in vielfältiger Weise Dreh- und Angelpunkt in der Frühen Kindheit für Eltern und Kinder: von Familienberatung und -begleitung, Angeboten zur Gesundheitsförderung, Anregungen für Freizeitaktivitäten oder der intergenerationellen Arbeit, der Elternbildung und der Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Integration. Trotz alldem, was sie leisten, verfügen sie über viel Potential, das noch nicht genutzt wird.
Der Einsatz von Freiwilligen trägt zur Verankerung in der Bevölkerung bei, Schlüsselpersonen aus unterschiedlichen Kulturen erleichtern den Zugang zur Migrationsbevölkerung. Familienzentren können den Müttern und Vätern auch Arbeitsplätze mit Kinderbetreuung und Wiedereinstiegsmöglichkeiten bieten.
Dank ihrer Vernetzung im Sozialraum, der guten Erreichbarkeit und einem niederschwelligen Zugang für Familien, den Kontakten mit Beratungsstellen und des Einbezugs der Besuchenden bei der Planung, entwickeln sich immer mehr Familienzentren, die von engagierten Müttern und Vätern gegründet worden sind, zu zentralen Plattformen im Bereich der Frühen Kindheit. Leistungsvereinbarungen der Gemeinde mit der Trägerschaft ermöglichen bisher schwer erreichbaren Familien einen niederschwelligen Zugang, zu den Angeboten. Eine langfristige Planung und eine gezielte Qualitätsentwicklung sind möglich.
Die Diskussion und Forschung zu den Familienzentren in der Schweiz stehen noch am Anfang. Das dreijährige MegaMarieplus Programm wird dazu beitragen können, dass Familienzentren mit den Angeboten alle Familien ansprechen und sie in der Schwangerschaft bis zum Übertritt des Kindes in die Volksschule begleiten können. Dank der Unterstützung durch die Gemeinden sollen sie eine zentrale Rolle im Bereich der «Familienzentrierten Vernetzung» übernehmen.
Verantwortung
Netzwerk Bildung und Familie, Maya Mulle
Marie Meierhofer Institut für das Kind, Heidi Simoni und Arna Villiger
Für Anliegen und Fragen nutzen Sie bitte folgenden Kontakt:
Teilnehmende
Teilnahmegebühren
Die Teilnahmegebühren betragen i CHF 120.- inkl. Verpflegung.
Für alle Mitarbeitenden in Familienzentren und deren Angebote ist die Teilnahme kostenlos.
Das Programm «Primokiz» von Radix und die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» von UNICEF Schweiz und Liechtenstein sind Partner des MegaMarieplus Programms:
Das Commitment als Partner:in des MegaMarieplus Programms
Mit der Bestätigung des nachfolgenden Commitments profitieren Sie von den kostenlosen Angeboten während der dreijährigen Programmphase.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis spätestens 20. Juni 2023 an. Die Anmeldung wird bestätigt. Sie ist verbindlich.
Wir bieten fünf Austauschrunden zu unterschiedlichen Themen an. Es wird einen Impuls von einer Fachperson geben. Sie sind eingeladen, Ihre Erfahrungen und Fragen einzubringen.
Sie können in der Anmeldung eine Priorität 1 und 2 angeben.
Austauschrunde 1
Wie gelingt der Seiltanz zwischen den Kulturen? Vertiefung des Impulsreferats mit Fallbeispielen
Mehrnousch Zaeri-Esfahani und Annika Butters, Marie Meierhofer Institut für das Kind
Austauschrunde 2
In der Schweiz leben und aufwachsen - Erfahrungen mit der Arbeit mit Müttern und Väter aus anderen Kulturen (Peer-to-Peer-Ansatz)
Yvonne Ledergerber, Femmes-/Männer-Tische Schweiz und Sara Aslan, Femmes-Tische –Moderatorin
Austauschrunde 3
Freiwillige arbeiten im Familienzentrum mit. Welche Chancen und Herausforderungen gibt es? Erfahrungen aus der Praxis.
Ruth Calderón, Netzwerk Bildung und Familie und Isabelle, Hänger, Verein FABEZJA Familien und Begegnungszentrum für Jung und Alt, Birsfelden
Austauschrunde 4
Armut isoliert – wie können Familienzentren betroffene Familien erreichen, was brauchen Kinder und Eltern?
Audrey Hauri. Leitung soziale Dienste Kanton Glarus
Austauschrunde 5
Familienzentren – Begegnungsorte für alle! Wie können Gemeinde die Angebote unterstützen und welchen Nutzen erhalten sie selbst?
Heidi Simoni, MMI und Mona Meienberg, Familienfreundliche Gemeinden UNICEF
Wir bieten 9 Workshops zu je 50 Minuten mit unterschiedlichen Themen an. Sie können zwei Workshops besuchen.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihre Priorität 1 und 2 an.
Ein vierblättriges Kleeblatt symbolisiert im MegaMarieplus Programm vier Erfahrungsfelder und Ausdrucksformen, die für Kinder in den ersten Lebensjahren hoch bedeutsam sind: Spiel, Sprache, Kreativität und Bewegung. Im Zentrum des Kleeblattes sind diese Erfahrungsfelder miteinander verbunden. Dies verdeutlicht: Junge Kinder lernen und experimentieren immer ganzheitlich und niemals isoliert.
Im Workshop stellen wir wichtige Grundlagen zur frühen Kindheit und damit den Kern für die Erfahrungsfelder und Ausdrucksformen vor. Zudem wollen wir gemeinsam mit Ihnen der Frage nachgehen, wie ausgehend davon Angebote in Familienzentren und Begegnungsorten weiterentwickelt werden können.
Arna Villiger & Annika Butters, Marie Meierhofer Institut für das Kind, MMI
Im Workshop möchten wir den Entwurf einer Handreichung für Gemeindeverwaltungen und Politiker:innen vorstellen und diskutieren. Wir freuen uns darauf, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam frische Ideen und motivierende Argumente zugunsten von Familienzentren und Begegnungsorten zu entwickeln.
Heidi Simoni & Silvana Chiera, Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI)
Die Stadt Aarau hat Familienzentren als städtische Grundversorgung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in den Quartieren verankert. Die Familienzentren sind niederschwellige Anlaufstellen und Orte der Begegnung, Beratung, Bildung, Begleitung und Beteiligung. Sie bilden ein wichtiges Puzzleteil der städtischen Versorgung im Bereich Frühe Kindheit, welche auch die familienzentrierte Vernetzung umfasst.
Im Workshop wird aufgezeigt, wie der politische Prozess ablief, wie die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren des Frühbereichs gelingt und in welche weiteren städtischen Projekte und Strukturen das Familienzentrum eingebunden ist.
Mina Najdl, Leiterin Fachbereich Kind und Familie der Stadt Aarau
Wir werden mit Euch den Prozess von der Entwicklung eines Angebotes, seiner Wirkung auf Ebene der Zielgruppe und Gesellschaft bis hin zur Finanzierung und Implementierung durchgehen. Dazu geben wir Euch ein Praxisbeispiel sowie hilfreiche Unterlagen und einige wertvolle Tipps mit auf den Weg.
Mireille Lingg & Anina Oegerli, Eltern Kind Zentrum MaKly, Basel
Alle, die wollen, können im Generationenhaus Gommiswald mitwirken. Aktive Beteiligung begünstigt die persönliche Integration und stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Dies gilt für Familien mit jungen Kindern ebenso wie für Seniorinnen und Senioren. Der Erfolg des Angebots in Gommiswald basiert auf einem pädagogischen Konzept, das mit der Unterstützung von Remo Largo, der Begleitung durch das Zentrum Frühe Bildung der PHSG und der Finanzierung durch den Kanton erarbeitet und umgesetzt werden konnte. Professionelle Begleitung beim Fundraising und viel Herzblut der Betriebsleiterinnen tragen massgeblich zum Erfolg bei.
Im Workshop berichten die Betriebsleiterinnen von ihren Erfahrungen und zeigen auf, wie sie Herausforderungen meistern und welchen Mehrwert sie selbst erfahren.
Anna Talavera & Bernice Crestani, Betriebsleiterinnen Generationenhaus Gommiswald
Wir bitten um Entschuldigung.
Elternsein ist mit vielen schönen, aber auch herausfordernden Ereignissen verbunden. Vereinbarkeit von Familie, Beruf, Partnerschaft und Freizeit, sowie die Vielfalt an Beziehungs- und Erziehungsformen können Eltern zusätzlich verunsichern. Wie die Bestandesaufnahme der Eltern-Kind-Gruppen in der Deutschschweiz gezeigt hat, fühlen sich die Eltern in diesen Gruppen wohl und verstanden. Erziehungsthemen, aber auch schwierige Themen wie elterliche Erschöpfung werden im Austausch untereinander und in Gesprächen mit den Leitungspersonen häufig angesprochen. Eltern-Kind-Gruppen bilden somit ein zentrales Angebot zur Stärkung der Elternkompetenzen.
Im Workshop tauschen wir uns über Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten gelingender Elternzusammenarbeit aus und stellen unterschiedliche Formen und Settings vor.
Linda Moresi, Netzwerk Bildung und Familie & Marion Sontheim, Vorstand Netzwerk Bildung und Familie, IG Spielgruppen Bildung
Der Workshop «Vielseitige Spiel- und Bewegungsideen mit Alltagsmaterialien» vermittelt praktische Anregungen zur Bewegungsförderung von Kindern im Freispiel und betreuten Angeboten. Die Teilnehmenden lernen, wie sie Kinder von 1 ½ bis 4 Jahren auf spielerische Art und Weise herausfordern und ihre Fantasie und Kreativität anregen. Der Workshop ist interaktiv und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, die vorgestellten Ideen selbst auszuprobieren und zu reflektieren.
Eliane Schmocker, Purzelbaumfamily
Bei der Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz steht besonders die Verbesserung der Rechte von Kindern aus wirtschaftlich und sozial benachteiligten Familien, Kindern mit Behinderungen und Kindern mit Migrationshintergrund im Fokus. Es ist deshalb von grosser Bedeutung, dass Institutionen, die sich an Familien und ihre Kinder richten, sicherstellen, dass Kinder geschützt und unterstützt werden.
Im Workshop erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in das Projekt und in die ersten Materialien der digitalen Lernplattform.
Anke Moors und Janine Brühwiler, Verein a:primo